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Fluder

das,
[ Fluda ]

Gerinne aus Holz oder Metall zum zu- oder ableiten von Wasser


Wortart: Substantiv
Kategorie: Technische Begriffe
Erstellt von: Cumulus
Erstellt am: 09.02.2007
Bekanntheit: 93%  
Bewertungen: 3 0

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Kommentare (6)


Fluder:
gehackte Holzrinnen oder gezimmerte dreiseitige Kasten, in denen das Wasser zum Mühlrad geleitet wird. http://www.freilichtmuseum.at/index.php?option=content&task=view&id=178 Fluder (das), in dem Berg= und Mühlenbaue, ein breites mit zwey Spundstücken versehenes Gerinne, wodurch das Wasser laufen kann. Siehe auch > Fluth=Bett. Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft 1773 bis 1858 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
JoDo 10.02.2007


ventilator
ich kenne die fluder (OÖ die fludern) eherals ventilator....
System1 11.02.2007


Fluder
s. http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=Fluder&k=Bibliothek «Das Fluder, des -s, plur. ut nom. sing. in dem Berg- und Mühlenbaue, ein breites mit zwey Spundstücken versehenes Gerinne, wodurch das Wasser laufen kann. S. Gefluder. Von dem veralteten "fluen", fliehen, fließen, Lat. fluere, woraus vermittelst der Endsylbe er und des euphonischen d Fluder gebildet worden. Jeroschin gebraucht Vludir von dem Ufer eines Flusses.»

Johann Christoph Adelung: "Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart", Band 2. Leipzig 1796, S. 226.In Klagenfurt nach der Eindeckung des Feuerbaches die letzte offen gebliebene öffentliche, elegant gemauerte Waschstelle, inzwischen abgebaut und in einem Park neu aufgestellt - ohne Wasser!
Koschutnig 27.10.2009


Franz Nabl, ein bedeutender Beutesteirer (geb. 1883 in Böhmen, gest.1974 in Graz):
Und als sie diesen Gegenstand unter wachsendem Grausen und Entsetzen herausfischten, war es der schon leblose Körper des Lehrersohnes gewesen. Über ihm auf der Wasseroberfläche schwamm die Angelrute, und auf dem mit schleimigen Algen bedeckten, glitschigen Fluder oberhalb des Wehrsturzes stand das hölzerne Fischlägel. In: "Der Tag der Erkenntnis" (1919) Fischlägel aus Holz oder Blech dienten dem Transport gefangener lebender Fische und von Jungfischen beim Besatz in den Bergseen (oberstdorf-heimatmuseum.de/raeume/fischerei.htm) und zwar im Bairisch, Schwäbisch und Schweizerisch redenden Raum:

* Ein Fels des gleichen Namens, pierre
du poisson, lag vormals neben dem Rathhause zu Porrentruy, […} seinen
Namen, sagt A. Quiquerez im Schweiz. Geschichtsanzeiger 1860,
121, hatte der Stein davon bekommen, dass bei ihm an Markttagen
die Fischlägel aufgestellt wurden.


* Kerias: Wartet, ihr sollt gleich zu essen bekommen, ihr lieben Kleinen!
Da holte er behende seine Fischlägel aus dem Nachen, und trat zu Theben in die Hütte. »Meine liebe Fischerin,« sagte er, »hier bring ich Fische; koche sie deinen Kindern, daß sie essen und satt werden; die armen Jungen hungern schon wieder.« Und Thebe dankte ihm, und kochte fröhlich den Kindern die Fische.
Franz Xaver Bronner: Die belohnte Wohlthat. Eine Fischeridyll. Schweizerische Erzählung. ( In: Wilhelm Friedrich Hezel, „Anleitung zur Bildung des Geschmacks: für alle Gattungen der Poesie“, 1791)
* Ihm zu Füßen lag das hölzerne Fischlägel. Der aufdampfende Wasserstaub, farbig schimmernd in der Sonne, verhüllte zuweilen die ganze Gestalt des Fischers. Ludwig Ganghofer: " Die Martinsklause" (1894)
Koschutnig 21.12.2012


Heimito von Doderer:
«Ein Fluder nennt man in Niederösterreich eine geräumige Rinne, welche das Wasser über ein oberschlächtiges Mühlrad leitet. In die Wildbachverbauung des Tals ist da und dort ein Tor für das Wasser eingelassen, dieses strömt in den raschen Mühlbach ab - während im Hauptbette von da ab nur ein dünnes Gesicker plätschert - und irgendwo geht bei fallendem Gelände dann der Mühlbach ins Fluder über, das sich jetzt vom Grunde trennt und auf immer höheren hölzernen Jochen als Aquädukt dahingeht bis über das Rad: dort ist am Boden des Fluders in der Mitte ein schmaler Austritt in Gestalt einer kaum armlangen schrägen Rinne, welche die Wasserswucht gesammelt bis knapp an die Schaufeln bringt und in diese einschießen lässt. Am Ende jedes Fluders ist auch ein Überfall fürs zuviele Wasser, und dieses stürzt dort von der Höhe als ein Katarakt hinter dem Rade in den Graben, durch den nach getaner Arbeit der Bach in sein Hauptbett zurückkehrt. [...]

Hier im Waldtal sind die Bohlen für das Fluder geschnitten worden auf der rasch keuchenden Brettersäge [...]-und diese Brettersäge hat ein ebensolches Fluder und Rad wie die Mühle hier,... » („Die Strudelhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“, 1951)
Koschutnig 03.09.2014


«Im Schillerpark lässt ein besonderer Brunnen ein Stück Klagenfurter Geschichte lebendig werden: der Fluderbrunnen. Diese Arbeit von Domenico Venchiarutti aus dem Jahr 1859 ist der letzte noch erhaltene Fluder von Klagenfurt. Fluder , das waren brunnenkastenartige Bassins mit Treppen, Einstiege zum Feuerbach, wo die Frauen Wäsche schwemmten. Der letzte erhaltene Fluder stand bis 1971 vor dem heutigen Stadthaus. Dann wurde er abgetragen» ( http://www.klagenfurt.at)
Ich entschuldige mich für das maskuline Genus, mit dem Schreiber das letzte Klagenfurter Fluder beehrt. Aber es soll ja andererseits auch Wiener geben, die das Magistrat, das Monat und das Prospekt sagen und 3 Maskulina zu Neutra machen.
Koschutnig 03.09.2014





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